Polostunde Medien

Die „Poolstunde Mediengestaltung“ stellt als Unterrichtsfach regional und überregional eine Besonderheit dar und wird seit dem Schuljahr 2009/10 in der Klassenstufe 10 für alle SchülerInnen verpflichtend unterrichtet. Sie wird für ein Halbjahr als Doppelstunde fest im Stundenplan verankert.

Neben Grundkompetenzen im Umgang mit gängigen gestalterischen Möglichkeiten am PC (digitale Bildbearbeitung, Audiobearbeitung, Videoschnitt und Vertonung) werden auch theoretische Aspekte mit der praktischen Arbeit verknüpft (Bildrechte, Audiorechte, Persönlichkeitsrechte, Einsatz und Funktion verschiedener Dateiformate). Außerdem werden grundlegende Kenntnisse der Tabellenkalkulation (Formeln, Filter, Diagramme) und die Einbettung von Mediendateien in PowerPoint vermittelt.

Dabei ist uns neben der starken Praxisorientierung wichtig, dass die Ergebnisse, die in offenen kreativen Prozessen entstehen, auch solide gestalterische Qualitäten aufweisen, so dass die Poolstunde diesbezüglich an den Anspruch des klassischen Kunst- und Musikunterrichtes anknüpft.
Darüber hinaus halten wir auch für besonders günstig, dass Fragestellungen, die sich erst in den letzten Jahren durch die zunehmende Bedeutung des Internet und der digitalen Medien ergeben haben, in der direkten Verknüpfung mit eigenen Projekten umso anschaulicher thematisiert werden können: Darf ich Musikstücke einfach so aus dem Internet herunterladen? Was muss ich bei der Bildauswahl z.B. bei der Gestaltung der Abi-Zeitung beachten? Darf jemand ein Foto, das mich abbildet oder das ich gefertigt habe einfach so in einem Buch oder im Internet veröffentlichen? Was ist im Medienrecht der Unterschied zwischen privat und öffentlich? Was bedeutet „Privatkopieschranke“?

Die Schüler erhalten zum Ende des Schuljahres ein Zertifikat mit Schulsiegel, das die erfolgreiche Teilnahme sowie das Erreichen der Kompetenzen in den verschiedenen Teilbereichen differenziert dokumentiert.

Neben den ansprechenden Ergebnissen, die jedes Jahr in der Poolstunde entstehen, freuen wir uns auch über Rückmeldungen ehemaliger SchülerInnen, die berichten, dass ihnen die Fertigkeiten nun auch im Studium zu gute kommen. Dies ist angesichts der zunehmenden Rolle medialer Informationsvermittlung kaum überraschend.
Die eigene Produktion schärft aber auch den Blick für gängige, zeitgenössische Produktionsverfahren in Musik (z.B. Sampling), Kunst, Design und ermöglicht aufbauend auf den Erfahrungen im Kunst- und Musikunterricht auch eine Wertschätzung und kritische Begutachtung dieser allgegenwärtigen Medienprodukte.

In diesem Jahr lag der Schwerpunkt im visuellen Bereich auf der Plakatgestaltung zum Thema „Licht“, wobei Schriftgestaltung sowie der Bezug von Text und Bild in besonderer Weise beachtet wurden. Der Großteil des Ausgangsmaterials für die Plakatgestaltung wurde von den SchülerInnen unter dem Aspekt „Licht“ in verschiedenen Verfahrensweisen selbst erstellt: Langzeitbelichtung, Schatteneffekte, selbst gestaltete Experimentaldias. Die digitalen Rohdaten wurden dann mit einem Bildbearbeitungsprogramm weiterbearbeitet und unter kompositorischen Gesichtspunkten zusammengefügt.
Im Rahmen der Audiobearbeitung erstellten die Schüler ein „minimalistisches“ Musikstück, bei dem wenige individuell erkennbare musikalische Elemente durch Wiederholungen und Überlagerungen zu einem Gesamtwerk verschmelzen. Dazu wurden vorgegebene oder auch selbst erstellte kurze Musik-Schnipsel (Samples) verwendet, geschnitten und mit verschiedenen Effekten weiterbearbeitet. Dabei standen ein schlüssiger Songaufbau sowie ein ästhetisch stimmiges und ansprechendes Endprodukt im Fokus.

Beni, Paar

Hörbeispiele können Sie gezielt über den eingebundenen Player durch Klicken anwählen:



Und darunter sehen Sie Beispiele von Schülerplakaten (Beyza Güney und Melek Özkul, Carina Thomas und Aljoscha Böhringer, Florian Erdösi, Arndt Bruckinger, Maren Grüninger und Isabell Schmelzer, Oskar Pingert sowie Yonca Kaya und Alicia Sauter ):